Germany – The Symphonic Dream
Wieder mal Interesse an entspannender und nicht zu verkopfter Instrumentalmucke? Dann könnte “The Symphonic Dream” von LARS BOUTRUP´S MUSIC FOR KEYBOARDS was für euch sein. Wie der Projektname schon vermuten lässt, spielen die Keys hier die absolute Hauptrolle, unterstützt wird Lars Boutrup aber dennoch von zwei Bassisten und einem Schlagzeuger.
Die Tasten stehen trotzdem klar im Vordergrund, rein elektronisch wie besipeielsweise bei KLAUS SCHULZE oder JEAN MICHEL JARRE geht es aber eben auch nicht zu. Viel eher lässt sich “The Symphonic Dream” vielleicht mit ZOMBI vergleichen, klingt im direkten Vergleich aber bombastischer, überladener und irgendwie auch mehr in die Prog Rock-Ecke schielend.
Die Stücke pendeln sich alle zwischen knapp vier und neun Minuten ein und wirken trotz vieler überlappender Parts doch von Anfang an ziemlich eingängig, was unter anderem auch daran liegen mag, dass das Material wenig kaum vertrackt klingt und immer klaren Linien folgt. Persönlich würde ich mir ab und an vielleicht wirklich noch eine Gitarre wünschen, während nämlich ZOMBI in abgespeckter Instrumentierung perfekt klingen, habe zumindest ich bei den aufwändigeren
Arrangements von LARS BOUTRUP´S MUSIC FOR KEYBOARDS öfter mal den Eindruck, als ob irgendwo ein Soundloch stecken würde, welches von einer 6-saitigen gut hätte ausgefüllt werden können.
Auch so funktioniert “The Symphonic Dream” aber ziemlich gut. Man merkt einfach, dass Lars Boutrup ein erfahrener Musiker und Arrangeur ist, der u.a. auch für EVIL MASQUERADE tätig war und die Musik zu etlichen Stummfilmen komponiert hat.
Der Opener “June” oder das atmosphärische, mit einigen coolen 70s-Licks versehene Titelstück bieten ordentlich Abwechslung und ziemlich einprägsame Melodielinien, dass bei einer Spielzeit von über 50 Minuten und doch immer ähnlich gestrickten Tracks aber auch die eine oder andere Länge vorhanden ist und nicht jeder Part voll ins Schwarze trifft, ist aber natürlich absehbar.
Das ruhig gehaltene “Space Peace” kommt nicht so richtig auf den Punkt und auch die darauf folgenden “Thanks For Everything” und “A Song For John” könnten für mich etwas zwingender sein, dafür entschädigt das härtetechnisch aufgemotzte “Eddy Will Not Be Ready” aber wieder auf ganzer Linie und auch der Schlusstrack “The Black Event” überzeugt mit coolen Harmonien und schönen Melodiefragmenten. Kein absoluter Brecher, aber sicherlich ein Album, welches ich in ruhigen Stunden immer mal wieder in den Player schieben werde – hört mal rein!
Spielzeit: 53:13 Min.
Line-Up:
Lars Boutrup – keys, organ & synths
Niels W. Knudsen – bass
Andreas S. Jensen – bass
Fredrik Sunesen – drums